top of page
2010
 
 

Im November 2010 wurde es endlich wieder Wirklichkeit – Josefina, Tamara und Marianne reisten nach Watamu. Vieles hat sich verändert, es herrscht grosse Verzweiflung. Wichtige Hotels sind abgebrannt und bleiben als Ruinen zurück. Viele Reise- und Safaribüros sind geschlossen, weil keine Touristen mehr kommen. Ca. 600 Personen haben ihre Arbeit verloren. Die einheimischen Fischer sind von europäischen Investoren von den Stränden verdrängt wor-den. Am Abend nach 20.00 Uhr sind die Strassen leer.

 

Schwester Ursula von der Congregation „Sisters of St. Joseph“ überrascht uns mit einem Besuch. Sie stellt uns voller Stolz das umgesetzte Projekt auf dem Land des ehemaligen Agrikultur-Projektes vor: Die St. Dominic Nursery- and Primary-School. In dieser Tagesschule werden Kinder aller Religionen und Abstammungen von ausgebildeten Lehrern unterrichtet. Zurzeit besteht die Schule aus zwei Stufen Kindergärten und der 1. bis 5. Klasse. Jedes Jahr wird um eine Klasse erweitert, sodass bis ins Jahr 2014 die Kinder die Grundschule bis zur 8. Klasse dort vollenden können. Im Konzept inbegriffen sind: Schulbücher und –material, täglich zwei Mahlzeiten (Znüni, Zmittag), Schuluniformen inkl. Socken und Schuhe, Pullover und Sportbekleidung, medizinische Betreuung, Transport zur Schule und wieder nach Hause sowie einen „Sozialdienst“, welcher die Schüler wie auch die Eltern nach Bedarf berät und betreut.

Unsere gute Fee in Watamu stellt uns vier Frauen vor: Eine Witwe mit vier schulpflichtigen Kindern, zwei Alleinerziehende mit insgesamt fünf Kindern und eine Frau, die ihre zwei Neffen aufgenommen hat, da diese Waisen sind. Die Frauen können die Kinder nicht zur Schule schicken, da das Geld für die Taxen, Bücher und Uniformen fehlt. Wir drei Frauen waren uns sofort einig: Wir schulen die Kinder in der St. Dominic Nursery- and Primary-School ein. Durch das „Gesamtangebot“ der Schule kann den Frauen eine enorme Last genommen werden, erhalten die Kinder doch nebst der Schulbildung auch ausgewogene Ernährung und medizinische Betreuung. Nach Gesprächen mit den Müttern und Schwester Salomé, Leiterin der St. Dominic-School, werden per 1. Januar 2011 insgesamt sieben Kinder in die Schule eintreten, davon drei Kindergärtner.

 

Tamara und Marianne erledigen noch eine andere Aufgabe:

 

Zwei der Frauen haben keine Matratzen für die Kinder. Nach harten Verhandlungen mit verschiedenen Händlern konnten mit Hilfe eines treuen Taxifahrers die Matratzen in die leeren Bettgestelle der Kinder geliefert werden.

 

Auch durften wir wieder viel verteilen: Kleider und Schuhe, Bettwäsche, Schultaschen, Stoffe, Vorhänge und Tücher etc. Dies ist möglich, weil uns viele Spender mit Material unterstützen, die Fluggesellschaft jedem Vereinspassagier gratis Mehrgepäck zugestand und jedes Mitglied seine persönliche Habe auf ein absolutes Minimum beschränkte.

© 2013 Verein "Notleidende Frauen und Kinder in Kenya"

bottom of page