
Verein "Notleidende Frauen und Kinder in Kenya"
Persönliche Hilfe, die ankommt.
Aktuelles
Schulbildung als Weg in eine bessere Zukunft
Wir freuen uns ausserordentlich darüber, dass wir per Sommer 2018 fünf Patenschaftsverträge verzeichnen dürfen. Für zwei Schüler dürfen wir Gönnerbeiträge entgegennehmen. Diese finanzielle Unterstützung sehen wir keineswegs als selbstverständlich an – sie ist sehr wichtig für uns! Die Patenschaften sichern die Finanzierung der Schulzeit. Dadurch wird der Verein in finanzieller Hinsicht merklich entlastet.




Möchten Sie einem Kind Schulbildung ermöglichen und ihm damit eine bessere Zukunft schenken?
Hier können Sie unseren Patenschaftsvertrag einsehen. Wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns, wir beantworten sie Ihnen gerne.
Wir würden uns sehr freuen, Sie als Patin/Pate kennen zu lernen. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf oder senden Sie uns die ausgefüllte Interessensbekundung zu.
Jahresbericht 2024
ASANTE SANA - WENGI SHUKRANI
Die Kinder und ihre Mütter, Tanten und Grossmütter bedanken sich
ganz Herzlich für Ihre wertvolle Unterstützung.
HERZLICHEN DANK
auch von unserer Seite, denn ohne Ihre stete Hilfe
wäre es uns unmöglich, in Watamu zu wirken.
Liebe Spenderinnen, liebe Spender
Es erfüllt uns mit Stolz, mit Ihnen zusammen unser 30jähriges Jubiläum zu feiern. Seit dem 2. November 1994 können wir durch Ihre treue Unterstützung als Verein notleidenden Frauen und Kindern vor Ort helfen.
Und es gibt noch mehr Grund zur Freude:
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Sr. Salomé feiert ihr 25jähriges Silber-Jubiläum und hat uns dazu eingeladen.
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Die drei ersten unserer „Kinder“, Mapenzi, Brian und Ian, haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Ein Jahr geht schnell vorbei und Tamara und Bernadette müssen die Planung der Reise frühzeitig angehen, weil sie Sr. Salomé die Freude machen möchten, an ihrem grossen Fest dabei zu sein.
Reise 2024
Am 9. November steigen wir in Zürich ins Flugzeug und reisen wie letztes Jahr via Addis Ababa nach Mombasa. Von dort aus fährt uns unser Freund Ibrahim nach Watamu. Wir haben in seinem Haus für die nächsten drei Wochen eine Wohnung gemietet.
Nach einer 2tägigen Akklimatisierung besuchen wir die Familie Bakari. Wir werden freudig empfangen und die mitgebrachten Kleider finden sofort ihre AbnehmerInnen. Die Grossmutter und Urgrossmutter überhäufen uns mit Umarmungen und haben vor Freude Tränen in den Augen – es berührt uns sehr und zeigt uns, dass wir hier mit unserer Arbeit Leid lindern können und dies geschätzt wird.
Auch dieses Jahr müssen wir verschiedene Situationen ansprechen und klären. Wie sieht die Familienkonstellation aktuell aus? Wer wohnt im Projekthaus? Wie geht es der Grossmutter gesundheitlich und was macht Mama Christina? Was läuft bei Salama bezüglich Anlehre? Wie geht es Omar, Muhanidi und Zainab in der Schule?
Salama selbst ist leider nicht anwesend. Von Saumu erfahren wir aber, dass sie beabsichtigt, bald zu heiraten. Wir sind traurig dies zu hören, da wir fest gehofft hatten, Salama absolviere die Anlehre, von der sie im letzten Jahr noch gesprochen hatte, vor ihrer Familienplanung.
Juma ist ebenfalls nicht anzutreffen. Gemäss Auskunft von Omar lebt Juma aber im Projekthaus, ist zur Zeit arbeitslos und lebt von der Hand in den Mund. Es bleibt uns im Moment nichts anderes übrig, als dies so zur Kenntnis zu nehmen – wir werden die Situation aber bestimmt noch mit Sr. Salomé besprechen.
Omar fragt uns scheu, was mit seiner neuen Matratze sei, die wir ihm im letzten Jahr zugesichert hatten. Er meint, dass Sr. Salomé diese vielleicht vergessen habe. Hmm? Wir schauen uns an und wissen, dass die Matratze schon längst organisiert und vor allem bereits von uns bezahlt worden ist. Was ist da passiert? Wir versprechen Omar, mit Sr. Salomé abzuklären, was da falsch gelaufen ist.
Die Grossmutter wird von Jahr zu Jahr schwächer. Wir sind froh, dass Omar so offen und aufgeschlossen ist und seine Grossmutter tatkräftig und liebevoll unterstützt. Auch Zainab hilft mit wo sie kann. Mama Christina treffen wir leider auch nicht an. Sie sei für ein paar Tage auswärts bei Familienangehörigen.
Muhanidi ist zur Zeit in Mombasa. Sr. Salomé hatte uns im Verlauf des Sommers berichtet, dass sie psychische Probleme habe und sich in der Schule nicht mehr konzentrieren konnte. Dies verschlimmerte sich so sehr, dass Muhanidi das letzte Trimester 2024 nicht mehr besuchen konnte und sich in Behandlung begeben musste. Auch diese Situation wird ein Gesprächsthema zwischen
Sr. Salomé und uns sein.
Die Organisation unserer Reise in den Norden von Kenya zu Sr. Salomé wird uns in den nächsten Tagen etwas beschäftigen. Unser ursprünglicher Plan, mit dem Zug von Mombasa nach Nairobi zu fahren, wird von Ibrahim mit der Idee überboten, die Reise mit einer Safari zu verbinden. Er habe in Nairobi zu tun und würde ein paar Tage in der Hauptstadt verbringen. Da unsere letzte Safari bereits zwölf Jahre her ist, braucht es keine grosse Überredungskunst, uns dieses Erlebnis schmackhaft zu machen. Ein weiterer Vorteil würde sein, dass wir nicht alleine reisen müssen und einen Freund in der Nähe haben werden.
Es bleibt uns noch Zeit für einen Besuch in der St. Dominic-Schule. Leider treffen wir Sr. Gertrude nicht in der Krankenstation an. Sie ist in Nairobi bei einer Weiterbildung. Die Mitarbeitenden empfangen uns freundlich und wir dürfen die Anlage besichtigen. Die mitgebrachten Medikamente, Verbandsstoffe, Scheren, Pinzetten etc. werden sehr dankbar entgegengenommen. Wir schlendern über das Schulgelände zum Sekretariat, wo uns Sr. Domina freudig empfängt. Die mitgebrachten Kinderbücher in Deutsch zaubern ihr ein Strahlen ins Gesicht.
Und dann ist es soweit - am frühen Morgen brechen wir auf in Richtung Nairobi…

Wir erfahren, dass die St. Dominic-Schule eine neue Schulleiterin hat und wir werden eingeladen, sie kennen zu lernen. St. Domina begrüsst uns neugierig, aber sehr freundlich. Wir erklären ihr, wer wir sind und weshalb wir schon seit Anbeginn einen engen Kontakt. zur Schule und der Krankenstation pflegen.


Nachdem wir die Zimmer bezogen haben, treffen wir uns wieder beim Jeep und gehen nochmals auf Tiersuche …
… und dann endet unser Tag bei einem Sonnenuntergang inmitten einer Landschaft aus Lavagestein.

Der zweite Tag bringt uns zu einer Lodge, welche die Wassergräben so angelegt hat, dass Elefantenherden aus unmittelbarer Nähe beobachtet werden können. Wir sind völlig fasziniert!


Aber das ist noch nicht alles – Ibrahim hat eine Nachtsafari organisiert. Nach dem Abendessen fahren wir mit einem speziell ausgebildeten Parkmitarbeiter los und sind sehr gespannt, was wir erleben werden. Es ist uns ein Rätsel, wie der Mitarbeiter in der Dunkelheit mit seinem Scheinwerfer immer wieder Tiere ausmachen kann. Es ist für uns ein unglaubliches Gefühl, in der Nacht so unterwegs zu sein. Auf dem Rückweg zur Lodge, ca. 1½ Stunden später, treffen wir ganz unerwartet auf eine Löwengruppe. Drei Löwinnen sind mit sieben Jungtieren vor uns auf der Strasse auf Wanderschaft. Sie lassen sich nicht wirklich von uns stören und gehen gemächlich ihres Weges. Die Löwinnen sind aber sichtlich wachsam, denn ihre Ohren lauschen immer wieder in unsere Richtung und sie schirmen die Kleinen gut ab. Nachdem die Gruppe in den Busch abgebogen ist, bleibt eine Löwin zurück, um sicher zu gehen, dass wir ihnen nicht folgen. Wir sind so hin und weg von diesem Erlebnis, dass wir ganz vergessen haben, unsere Kameras zu zücken – diese Bilder sind jedoch für immer in unseren Köpfen gespeichert.
Die Hauptstadt Nairobi ist ein extremer Kontrast zu der Wildnis. Wir lernen dort die Schwester von Sr. Salomé und deren Mann kennen, welche uns nach Kamba mitnehmen, wo die Geschwister aufgewachsen sind. Nach der ca. 1½-stündigen Autofahrt treffen wir dann beim Elternhaus Sr. Salomé und die ganze Familie. Wir werden bereits erwartet und freudig empfangen. Sogleich wird Essen und Trinken aufgetragen und wir finden uns wieder inmitten von vielen Nonnen, Familienmitgliedern und Kindern. Wir realisieren, wie wichtig dieses Fest für Sr. Salomé sein muss und sind glücklich, dass wir ihre Einladung annehmen konnten.
Nach dem Essen und der Beantwortung vieler Fragen, bringt uns Sr. Salomé zu einer Privat- unterkunft. Die kleine Wohnung einer Familienangehörigen im „Afrika-Style“ ist für die kommenden zwei Nächte unser Zuhause. Nachdem wir uns eingerichtet haben kehren wir zurück, wo die Vorfeier mit Musik und Tanz bereits in vollem Gange ist. Allzulange halten wir jedoch nicht mit, denn wir sind müde und morgen möchten wir für die Hauptfeier ausgeruht sein.

Das Gelände vor dem Elternhaus ist kaum mehr wiederzuerkennen. Überall stehen geschmückte Festzelte und Pavillons mit reihenweise Stühlen. Nach und nach treffen viele Gäste ein – Nonnen, Priester, Familienangehörige, Freunde und wohl auch das ganze Dorf…
Alle kommen zu Ehren von Sr. Salomé zu ihrem 25jährigen Jubiläum. Der offizielle Teil der Feier dauert fast vier Stunden und ist geprägt von vielen Predigten, Gebeten und auch Gesang – und wir sitzen inmitten der Ehren-gäste. Was für ein Erlebnis!
Dann werden grosse Schüsseln und Platten mit Essen aus dem Kochhäuschen getragen. Es ist für uns kaum fassbar, dass nun so viele Menschen verköstigt werden sollen. Nach einem weiteren Abend mit viel Musik und Tanz ziehen wir uns in die Unterkunft zurück. Während wir unsere Eindrücke verarbeiten und versuchen einzuschlafen ahnen wir, dass die Feier wohl bis tief in die Nacht hinein dauern könnte – was uns am nächsten Morgen bestätigt wird :-)
Nach dem Mittagessen finden wir endlich Zeit, uns in aller Ruhe mit Sr. Salomé über unsere Kinder auszutauschen. Wir erhalten Antworten auf alle unsere Fragen und vereinbaren auch, dass wir telefonisch zusammen mit ihr und der Familie Bakari ein Gespräch führen werden. Natürlich erzählt uns Sr. Salomé ausführlich, wie es unseren „neuen Kindern“ geht. Von den vier Geschwistern, welche von ihrer Mutter verlassen wurden, hat unser Verein Shadrack, Edwin und Ian ins Projekt aufgenommen. Das Jüngste wird zur Zeit von der Congregation St. Josef finanziert. Auch das Mädchen Bettern, welches die Beschneidung überlebte, wird durch uns unterstützt. Alle Kinder haben in der Schule gut gestartet und sind für diese Chance sehr dankbar. Aus zeitlichen Gründen ist es uns leider nicht möglich, die Kinder persönlich kennenzulernen. Wir nehmen uns aber fest vor, dies bei unserem nächsten Aufenthalt nachzuholen.
Im Verlauf des Nachmittags holt uns Ibrahim in Kamba ab und fährt mit uns durchs Kiambu County, ein Gebiet mit bis zum Horizont reichenden Teeplantagen, nach Nairobi. Wir übernachten in einem einfachen Hotel und fahren am nächsten Tag ca. elf Stunden nach Watamu zurück.
Wie uns die Generalversammlung in Auftrag gegeben hat, besuchen wir Sarah in ihrem Zuhause, um die Situation vor Ort abzuklären. Sie ist alleinerziehend und lebt mit ihrer Tochter Gracious in der Nähe von Gede im Busch bei ihrer Mutter. Die drei leben in einem Lehmhaus mit einem Schlafraum und einem Waschraum. Sarah arbeitet schon einige Jahre in Watamu im
„Mobil Cafe“ und Gracious soll ab Januar 2025 in die Kindergarten-Klasse der Bamba Kofi Academy in Gede eingeschult werden. Das Einkommen von Sarah reicht aus, die kleine Familie zu ernähren, für die Finanzierung des Schulgeldes braucht sie aber Hilfe. Wir besuchen die Bamba Kofie Academy und erhalten von der Schulleiterin, Madam Faida, die Aufstellung der Einschulungs-kosten von insgesamt KES 39‘150, rund CHF 300.00. Wir versprechen Sarah, so schnell wie möglich den Antrag an den Verein zu stellen, um ihr hoffentlich noch während unseres Aufenthalts Bescheid geben zu können.
Auch bei Loice und Jasinta statten wir einen Besuch ab. Loice erzählt uns, dass sie zur Zeit arbeitslos und es sehr schwierig ist, eine neue Anstellung zu finden. Zum Glück wird sie durch ihre Eltern soweit unterstützt, dass sie und ihre beiden Töchter von ihnen nach wie vor Kost und Logis erhalten. Auch nimmt sie jegliche kleine Arbeiten an, um möglichst etwas beisteuern zu können. Über die von uns mitgebrachten Kleider freut sie sich sehr.
Nun steht uns der etwas schwierige Besuch bei der Familie Bakari bevor. Juma ist anwesend, Mama Christina ist noch nicht zurück und auch Salama ist nicht erschienen. Sr. Salomé ist wie vereinbart telefonisch zugeschaltet und eröffnet das Gespräch. Sie erklärt der Grossmutter und Urgrossmutter, dass die Wohnsituation von Juma und Mama Christina nicht im Sinne des Projekts ist. Da beide nicht unterstützt werden, müssten sie Miete zahlen, damit dem Projekt nicht Mehrkosten entstehen. Juma hört teilnahmslos zu und wir haben das Gefühl, dass ihn unsere Anliegen nicht kümmern. Auch zum Thema Matratze von Omar nimmt er keinerlei Stellung. Nach langem Hin und Her stellt sich heraus, dass diese im Haus von Saumu ist. Wir und vor allem auch Omar sind wie vor den Kopf gestossen und wir verlangen, dass sie umgehend hergebracht wird. Saumu reagiert verlegen und versucht sich rauszureden – sie und Omar laufen jedoch sofort los und holen die Matratze. Omar strahlt und ist so dankbar!
Sr. Salomé und wir sprechen nochmals mit der Grossmutter und Juma. Es wird verlangt, die Wohnsituation zu klären, was sich wohl als schwierig gestalten könnte. Einerseits ist Mama Christina nicht vor Ort und anderseits fühlt sich Juma nicht wirklich an-gesprochen. Nichts desto trotz haben wir unseren Standpunkt sehr bestimmt kundgetan und klargemacht, dass wir die Situation keinesfalls hinnehmen und weiterhin kontrollieren werden. Zum Abschied werden wir dennoch umarmt und mit guten Wünschen für die Heimreise und fürs Wiederkommen bedacht.
Es ist doch nicht möglich, dass wir schon vor unserer letzten Nacht in Kenya stehen – wo ist denn nur die Zeit geblieben?! Die drei Wochen sind dieses Jahr noch schneller vorüber als sonst. Es fällt uns schwer, aber wir müssen packen. Wir haben uns in der Unterkunft rundum wohl gefühlt und haben die Zeit hier sehr genossen – „tutarudi“, wir kommen wieder :-)
Kwaheri Watamu – auf Wiedersehen
Tamara und Bernadette
Passend zu unserem 30jährigen Jubiläum dürfen wir uns über einen grossen Erfolg freuen: Mapenzi sowie die Brüder Brian und Ian haben ihren Berufsabschluss mit Bravur bestanden!
Leider konnten Tamara und Bernadette die drei Absolventen nicht besuchen. Sr. Salomé erzählte ihnen aber, dass alle drei auf der Suche nach einer passenden Anstellung sind. Wir drücken ihnen die Daumen und wünschen ihnen von Herzen alles Gute für die Zukunft!
Diesen Erfolg teilen wir mit Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender, denn ohne Ihre jahrelange und treue Unterstützung wären solche Erfolge gar nicht erst möglich. Dafür danken wir Ihnen von ganzem Herzen!
Wir durften in den vergangenen 30 Jahren viel Leid lindern und alleinstehenden Frauen mit ihren Kindern wieder Hoffnung und Zukunft schenken. Ein herzliches ASANTE SANA auch von ihnen!
Unsere „Hilfe zur Selbsthilfe“ hat sich in all den Jahren als richtig gezeigt. Eine solche Hilfe kann zum Beispiel sein:
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Ein sicheres Zuhause für die Familie
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Kindern den Schulbesuch ermöglichen, auch durch Patenschaften
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Ziegen / Hühner kaufen, damit Milch und Eier vorhanden sind
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Ermöglichung eines Verdienstes durch:
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Verkaufskiosk einrichten
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Nähmaschine oder Ziehwagen kaufen
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Bau eines zusätzlichen Raums zur Vermietung
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genügend Land zum Haus für Selbstversorgung oder Verkauf
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ASANTE SANA - HERZLICHEN DANK - WENGI SHUKRANI
© 2013 Verein "Notleidende Frauen und Kinder in Kenya"