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2011
 
 

Per 1. Januar 2011 haben wir sieben Kinder in der St. Dominic Nursery- and Primary-School eingeschult. Josefina hat die Schule unangemeldet besucht und war sehr beeindruckt von der disziplinierten Führung der Schule und der Sauberkeit, was in Afrika durchaus nicht selbstverständlich ist.

 

Zurzeit werden 112 Kinder in der St. Dominic-School unterrichtet. „Unsere Kinder“ sehen sehr gesund aus und sind lebhaft. Sie lernen gut und haben viele Sportaktivitäten. Die regelmässigen und ausgewogenen Mahlzeiten wie Frühstück bestehend aus Porridge und Tee mit Milch sowie die abwechslungsreichen Mittagsmenüs und die Früchte, die die Kinder jederzeit direkt aus dem schuleigenen Garten erhalten, tragen das ihre dazu bei.

Durch die enge und vertrauenswürdige Zusammen-arbeit mit der Congregation „Sisters of St. Joseph“ und vor allem mit Schwester Salomé, Leiterin St. Dominic-School, können wir mit gutem Gewissen Patenschaften verantworten.

 

Anlässlich unserer Vorstandssitzung haben wir das Thema ausführlich besprochen und einen Vertrag ausgearbeitet. Der Vorstand hat einstimmig beschlossen, ab sofort Patenschaften anzubieten.

Saumu und Salama haben im Frühjahr 2011 ihre Mutter Jane verloren - sie leben nun bei ihrer Tante Jumua, zusammen mit ihren Cousins Katana und Juma. Vor allem Salama hat grosse Schwierigkeiten, den Verlust der Mutter zu verkraften. Sie wird vom Sozialdienst der Schule jedoch gut unterstützt. Die Schulleiterin, Schwester Salomé, berichtet, dass die Kinder eine Grossmutter hätten, welche im Busch lebe, sie wisse aber nicht genau wo. Josefina verabredet sich am Samstagmorgen mit den Kindern, um die Grossmutter besuchen zu gehen. Nach langer Fahrt ins Nirgendwo riefen die Kinder plötzlich wild durcheinander – die Grossmutter stand wartend am Strassenrand. Sie musste via „Buschtelefon“ erfahren haben, dass wir sie besuchen wollen.

Katana erklärt die Familienstruktur: Die Grossmutter und ihre Tochter Christina leben zusammen mit drei Geschwistern von Saumu und Salama im Busch. Christina ist die Mutter von Katana und Juma. Die verstorbene Mutter von Saumu und Salama war die Zwillingsschwester von Christina. Damit die grösseren Kinder nach Möglichkeit zur Schule gehen können, lebte Jane mit ihnen in Timboni bei ihrer Schwester Jumua.

Mama Christina fragt Josefina an, ob die Möglichkeit bestünde, dass auch die Geschwister von Saumu und Salama in der St. Dominic Nursery- and Primary-School eingeschult werden. Alle drei haben mittlerweile das Kindergartenalter erreicht bzw. überschritten. Josefina zweifelt sehr, dass Tante Jumua in der Lage ist, für alle sieben Kinder zu sorgen. Mama Christina versichert ihr, dass sie selbst auch nach Timboni ziehen und die Obhut für alle Kinder übernehmen würde. Josefina verspricht, das Anliegen im Vorstand zu besprechen.

Josefina besucht ein paar Tage später die vier Kinder bei Tante Jumua in Timboni. Katana erzählt Josefina ganz verlegen, dass es an den Wochenenden sehr schwierig sei für sie – die Tante habe oft kein Geld und könne sie nicht mit Essen versorgen. Kurzentschlossen wird eingekauft: Mais, Zucker, Tee und Milch - die Kinder strahlen. Der Abschied fiel Josefina sehr schwer – nur ungern lässt sie die Kinder so zurück. Ihr schlechtes Gefühl in Bezug auf Tante Jumua hatte sich bewahrheitet.

© 2013 Verein "Notleidende Frauen und Kinder in Kenya"

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