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2012
 
 

Im Oktober 2012 reisten wir zu fünft nach Watamu: Josefina und Tamara sowie drei Patinnen und Paten. Wir freuten uns sehr über diese Begleitung – so erhielten Bernadette, Mathilda und Alois einen Einblick in die Lebenssituation ihrer Patenkinder und sie konnten sich persönlich kennen lernen.

 

Unser erster Besuch gilt den Bakari/Mwaringa-Kindern – wir sind sehr gespannt, wie sich ihre Situation entwickelt hat. Mathilda und Alois werden bei diesem Besuch ihr Patenkind Saumu kennen lernen.

Und tatsächlich: Mama Christina ist in der Zwischenzeit mit zwei Geschwistern von Saumu und Salama, Omar und Muhanidi, vom Busch nach Timboni gezogen. Sogar die Grossmutter und Zainab sind zur Zeit in Timboni. Mama Christina verdient ein kleines Salär als Wäschefrau und versucht so, die Familie zu ernähren. Sie leben dort ohne festes Zuhause und sind auf Unterschlupf angewiesen. Sie sind auf das ganze Quartier verteilt: Ein Kind in diesem Haushalt, ein Kind in jenem Haushalt, zwei Kinder wiederum in einem dritten und nochmals zwei Kinder in einem vierten Haushalt. Mama Christina schlüpft unter, wo immer sie einen Schlafplatz bekommt.

Die Grossmutter und Zainab leben weiterhin im Busch. Sie sind zur Zeit in Timboni, weil Zainab dringend medizinische Hilfe braucht. Das kleine Mädchen ist bis auf die Knochen abgemagert und kann nicht mehr selber gehen.

 

Bei unserem Besuch in der St. Dominic-School sprechen wir Schwester Salomé auch auf die Wohnsituation von Mama Christina und den Kindern an. Sie bestätigt uns die prekäre Lage und dass die kleine Zainab dringend spezielle Aufbaunahrung braucht. Schwester Salomé legt uns die zusammen gewürfelte Grossfamilie ans Herz und bittet uns darum, diese zu unterstützen.

Wir suchen und finden die Möglichkeit, der Familie ein Dach über dem Kopf zu bauen. Die Quartier-Chefin erlaubt uns, ein Stück Land zu beanspruchen und Schwester Salomé bietet uns ihre Hilfe als „Bauleiterin“ an. Die Beschaffung der nötigen finanziellen Mittel wird von Mathilda bereits schon von Kenia aus angekurbelt. Alois macht sich sogleich daran, für Zainab Aufbaunahrung und Milch zu kaufen. Omar und Muhanidi melden wir für das Schuljahr 2013 im Kindergarten der St. Dominic-School an.

 

 

Die Waisenjungen Brian un Ian leben bei ihrer Grossmutter. Sie arbeitet auf dem Feld und verkauft verschiedene Produkte, um die Kinder ernähren zu können. Die Zwillingsbrüder wurden im Jahre 2011 in die St. Dominic-School eingeschult und Tamara und Bernadette übernahmen ihre Patenschaft.

Wir besuchen die Familie in Msabaha, wo sie ein kleines Haus mit zwei Zimmern bewohnen. Im gleichen Haushalt leben noch ein Bruder der Zwillingsjungen sowie ein Onkel. Die Betten der Jungen sind mit einer dünnen Schaumstoffmatte bzw. mit Kleidern als Unterlage belegt .

Bernadette und Tamara sind sich sofort einig: 

Hier müssen Matratzen gekauft werden. Ein paar Tage später liefern wir die zwei Matratzen inklusive Leintücher – die Kinderaugen strahlen und die Grossmutter ist überaus dankbar.

Mama „Maria una dente“ wird sie von allen genannt – sie ist eine lebensfrohe und kämpferische Grossmutter. Sie hat vor vielen Jahren auf der Flucht von Somalia nach Kenia Habiba adoptiert und alleine gross gezogen. Mama Maria verkauft am Strand Tücher, Schmuck und allerlei Kleinzeug. Habiba hat einen Sohn und erwartet in Kürze ihr zweites Kind. Sie leben bei Mama Maria. Die beiden Frauen geben alles daran, dass Andrea „Obama“ eine gute Schule besuchen kann. Bislang konnten sie auf einen Zustupf einer Touristin zählen, die regelmässig in Watamu im Urlaub war. Nun ist diese krank und kann nicht mehr reisen.

Tamara und Bernadette besuchen zusammen mit Mama Maria die „Silverstone Academy“-Tagesschule, in welcher Obama eingeschult ist und beschliessen spontan, das Schulgeld inkl. Mittagessen für das Jahr 2013 über den Verein zu finanzieren. Die Dankbarkeit der beiden Frauen ist sehr gross.

© 2013 Verein "Notleidende Frauen und Kinder in Kenya"

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