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2013
 
 

Im Jahr 2013 reiste Josefina alleine nach Kenia. Sie erzählt uns mit diesem Jahresbericht ihre Erlebnisse in Watamu:

 

Die Stille am Flughafen Mombasa, die leeren Strassen bei meiner Ankunft waren mir fremd. Auch der Taxi-Chauffeur war während der Fahrt schweigsam wie noch nie zuvor. Er erklärte mir, dass an diesem Tag Wahlen sind und dass am Flughafen Mombasa zwei Stunden vor meiner Landung eine heftige Schiesserei stattgefunden hat – diese Woche war also Vorsicht geboten! Leider gab es in den 30 Urlaubstagen jeden Tag Tote. Aufgrund dieser politischen Auseinandersetzungen blieb ich die ersten Tage grösstenteils in meinem Zimmer und las ein Buch. Wenn es nicht anders möglich war und ich das sichere Zimmer verlassen musste, bewegte ich mich nur mit dem Tuk-Tuk.

 

Mein erster Besuch war in der St. Dominic School, bei „unseren Kindern“. Brian und Ian liefen mir entgegen und fragten nach ihren Patinnen, Tamara und Bernadette. Ich gab ihnen die Karte von den Patinnen und die Zwillingsbrüder strahlten.

In der Pause, während meines Gesprächs mit Schwester Salomé, wurde ich von allen Kindern begrüsst. Omar wollte wissen, warum Alois nicht da ist. Saumu und Salama waren auch traurig, weil ihre PatInnen Mathilda und Alois sowie Barla nicht mitgeflogen sind. Die beiden Jungen, Katana und Juma sowie die Cousinen Muhanidi und Zainab, überhaupt alle Kinder sehen gesund aus. Schwester Salomé ist mit den Kindern sehr zufrieden, sie lernen gut.

Die Schule ist sauber und gepflegt wie immer – sie wird immer grösser. So wurde ein Wohnhaus für Vollwaisen gebaut und eine Krankenstation eingerichtet. Eine ausgebildete Krankenschwester kümmert sich um die Gesundheit der Kinder und ergreift präventive Massnahmen. Falls notwendig, gibt sie kontrolliert Medikamente ab.

Schwester Salomé erzählt mir, dass die Schule einen zusätzlichen Bus für den Schülertransport benötigt. Der einzige Bus reicht nicht aus, um alle Kinder rechtzeitig für die Schule abzuholen.

 

 

Neugierig und zufrieden war ich beim Anblick vom neuen Haus. Mama Christina öffnete ganz stolz die Türe und zeigte mir ihr neues Zuhause. Die Fenster, Gitter und Moskitonetze fehlten zwar noch, wurden jedoch während meines Aufenthaltes angebracht. Die gespendeten Vorhänge konnten Christina und ich selber montieren. Die Betten und Matratzen mussten auch noch geliefert werden.

 

Der Hausbau belief sich auf CHF 6‘851.30. Die Betten und Matratzen für Mama Christina und die sieben Kinder kosteten CHF 446.00. Dank zweckgebundenen Spenden von CHF 5'716.25 konnten wir diesen Bau überhaupt realisieren – herzlichen Dank!

 

Dann die Überraschung des Tages – die kleine Zainab stand vor mir, gesund wie ein Fisch im Wasser. Sie war im Jahr

2012 noch sterbenskrank. Die spezielle Ernährung, welche wir ihr ermöglichen konnten, wirkte Wunder – unser Einsatz wurde belohnt. Zainab tanzte und wollte natürlich Schoggi. Das war mein bester Geburtstag! Die Grossmutter kam zur Tür, umarmte mich als Dankeschön für das Haus, die Schule und die Hilfe für Zainab. Das sind Momente, die ich gerne mit allen unseren lieben SpenderInnen teilen möchte.

An einem Samstag war der grosse Einzug ins neue Haus. An diesem Tag habe ich auch die vielen Koffer mit den gespendeten Kleidern und Bettwäsche für den neuen Haushalt mitgebracht. Christina hatte am Eröffnungstag viel Besuch. Natürlich hatte ich auch für alle Besucherinnen noch ein Kleid zu verschenken und zu Essen war ebenfalls genügend organisiert.

Christina bedankte sich herzlich bei mir und bat mich, ein grosses Dankeschön auch an alle SpenderInnen in der Schweiz auszurichten. Dann sangen sie und die Grossmutter mit den Kindern das Vater unser auf Suaheli und sie tanzten zusammen mit den Nachbarn.

 

Maria „una dente“ besuchte mich mehrmals. Sie wollte auch wissen, warum Tamara und Bernadette nicht mitgeflogen sind. Mama Maria erzählt, dass Obama gut in der Schule sei. Sie ist sehr dankbar, dass der Schulbesuch ermöglicht wurde.

 

Schwester Salomé hatte uns im Oktober 2012 von einem Jungen erzählt, der dringend finanzielle Unterstützung für das Sekundarschulgeld braucht. Seine Mutter ist schon seit einigen Jahren Witwe und hat ihn und seine Schwester alleine gross gezogen. Seine Schwester ist bereits in der Sekundarschule in Voi eingeschult und die Mutter kann die Schulkosten nicht für beide Kinder tragen. Da die Familie im Busch wohnt, müssen die Kinder in der Sekundarschule Voi interniert werden – der tägliche Schulweg wäre zu weit. Diese Internatskosten sind für die Mutter absolut unerschwinglich.

Nachdem wir vergeblich versucht hatten, für Eliud eine Patenschaft zu vermitteln, haben wir beschlossen, ihm den vierjährigen Sekundarschulbesuch über den Verein zu finanzieren. Die Mutter weinte vor Freude und Eliud lernt mit grossem Eifer und erzielt gute Resultate.

Ich konnte Eliud in der Sekundarschule in Voi nicht besuchen, da die Strassen zu dieser Zeit zu unsicher waren.

 

„Unsere Frauen und Kinder“ haben mich beauftragt, Ihnen allen ein herzliches Dankeschön auszurichten! Ich kann mich diesem Dank nur anschliessen!

© 2013 Verein "Notleidende Frauen und Kinder in Kenya"

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